Neuigkeiten 2018

Sopita briefe

Nänikon, 12. November 2018

 

Liebe Freundinnen und Freunde von Sopita

 

Während das Jahr 2018 zu Ende geht, können wir sagen, dass wir beträchtliche Fortschritte gemacht haben.

 

In Lima:

In unserem aufgestockten Haus in Puente Piedra sind nun alle Installationen bereit für einen Kinderhort. Die zuständigen Behörden und die Mütter des Quartiers sind orientiert, auf Märkten und in Schulen machen wir weitere Promotionen mit dem Ziel, den Hort mit dem Schuljahr 2019 zu eröffnen.

 

Ursprünglich war die Eröffnung für letzten August geplant, doch mussten wir unser Personal erst noch weiter ausbilden. Patricia und Jackie, beide Mütter über 50, besuchen bis Dezember noch entsprechende Kurse beim Roten Kreuz in Peru. Erfahrung in der Kinderbetreuung haben sie bereits, jetzt haben sie dann auch die nötigen Zertifikate. In Carabayllo, einige Kilometer von Puente Piedra entfernt, gibt es zweimal pro Woche weiterhin Aufgabenhilfe mit Zwischenverpflegung für 39 Primarschüler(innen).

 

In Satipo:

Der Kindergarten schliesst dieses Jahr mit 15 Kindern und die verschiedenen Mittagstische Casa Base 17, Natalio Sanchez 36 und Atahualpa 30 Kinder. Zuerst schaute es so aus, dass unser gesamtes Personal in Satipo das Projekt aus diversen persönlichen Gründen verlassen würde. Milagros, weil sie ihren Ehemann seit 12 Jahren kaum sieht, er arbeitet auf ihrer Chacra  (kleine Plantage) sechs Stunden entfernt und kommt nur einmal im Monat nach Satipo; Irma, weil sie eine Jobofferte in ihrem Heimatort Iquitos hatte und Sara, weil sie sich um eine Stelle im staatlichen Schulwesen bewarb. Milagros und Irma haben es sich jedoch anders überlegt und bleiben in Satipo, Sara wird Ende Jahr entscheiden. Der Hintergrund solcher Wechsel ist die wirtschaftliche Situation in Peru. Fast alle haben Schulden hier und dort und wollen mehr als 100% arbeiten, auch wenn es auf Kosten ihrer Gesundheit und ihrer Kinder geht. Sopita kann ihnen auch nicht die Saläre zahlen, die zur Behebung dieser Situation nötig wären; Gott sei Dank können wir etwas helfen mit flexiblen Arbeitszeiten, gratis Essen und Wohnen und Hilfe bei medizinischen Notfällen. Irma und Milagros leben im Haupthaus von Sopita und wissen ihre Kinder jederzeit betreut. Sara lebt in ihrem eigenen Haus, kommt aber mit ihren Kindern fürs Mittagessen zu Sopita. Unser Verwalter Guillermo führt seine koordinierende (manchmal auch schlichtende) Arbeit fort und arbeitet nebenbei im Motorradgeschäft seiner Frau. Die beiden betreuen seit drei Jahren Rosalinda, die früher mit ihrer psychisch kranken Mutter (auch nachts) im Park von Satipo umherstreifte. Sopita zahlte für den Unterhalt, doch jetzt verlangen die Behörden, dass Rosalinda regulär adoptiert wird. Dies können oder wollen weder Sopita noch Guillermo. Rosalinda wird deshalb spätestens nächstes Jahr in ein staatliches Heim gehen mit dem Ziel der Adoption.

 

Die Chacra von Sopita rund drei Kilometer vor Satipo funktioniert weiterhin und dient vor allem dazu, die Eltern der Kinder im Projekt einzubeziehen. Sie arbeiten gewisse Stunden mit auf der Chacra, und so gibt es quasi einen natürlichen Austausch mit dem Personal. Ernten können wir dieses Jahr nur Reis, denn die Früchte werden regelmässig von benachbarten Bauern gestohlen (auch alles arme Leute, klar), und wir können weder richtig einzäunen, noch einen Wachdienst organisieren. So kaufen wir die Früchte auf dem Markt von Satipo, was wieder anderen Familien zugute kommt.

 

Einmal mehr danken wir Euch von Herzen für Eure Spenden, die wie immer vollumfänglich dem Projekt zugute kommen. Ohne Euch gäbe es kein Sopita-Projekt.

 

Fröhliche Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr 2019.

 

Gilma Rudolf