lotta kessler

Diesen Juli durfte ich bei Sopita helfen und war deshalb für fast einen Monat in Peru, in Satipo, wo ich eine unvergessliche Zeit erlebt habe.

Am Tag an dem ich in Lima ankam war in der Stadt ein riesiges Fest. Die Nationalmannschaft von Peru war im Finale der Copa Americana und es fühlte sich so an, als wäre die ganze Stadt auf der Strasse. Guillermo holte mich vom Flughafen ab und dann schauten wir zusammen beim Plaza de Armas das Fussballspiel. Es hätte keinen besseren Start in diese dreieinhalb Wochen geben können.

Auch die nächste Nacht folgte mit vielen neuen Eindrücken. Ich fuhr im Bus mit Guillermo zehn Stunden über die Anden, 4000 Meter hoch und 4000 Meter runter, bis wir dann endlich an unserem Endziel, in Satipo, ankamen.

In den ersten Tagen verstand ich nicht viel. Meine meist gebrauchten Sätze waren «no entiendo», «si» und «no», es wurde aber immer besser und in der zweiten Woche verstand ich schon fast alles und konnte nun auch schon viel besser sprechen.

Jeden Morgen half ich im Kindergarten von Sopita. Ich unterrichtete ein bisschen Englisch und die Kinder waren unglaublich stolz, als sie «one, two, three» sagen konnten. Neben dem Unterricht haben wir zusammen einen typischen Tanz gelernt, waren auf dem Spielplatz und haben im Garten die Steine bemalt. Es hat mir sehr viel Spass gemacht mit den Kindern Zeit zu verbringen und ausserdem half es mir auch sehr noch mehr Spanisch zu lernen.

Mittags fuhr ich dann immer mit einem mototaxi  in die Mittagstische «Natalio Sanchez» und «Milagro». Dort haben wir Mittagessen an die Schüler vorbeigebracht.

Schon am ersten Tag umarmten mich die Kinder voller Freude und wollten natürlich sofort wissen wie ich heisse. Als ich ihnen sagte «Lotta» habe sie gelacht und gefragt «loca?». Das ist mir gefühlte hundertmal passiert.

Nachdem wir das Essen verteilt haben fuhr ich mit Irma nach Atahualpa, um dort mit den Kindern aus dem Dorf zu singen, zu spielen oder zu zeichnen. Die Kinder haben die ganze Zeit über gelacht und waren sehr motiviert etwas zu lernen.

Das Beste, egal ob im Kindergarten, in den Mittagstischen oder in Atahualpa, waren die Spiele die ich aus der Schweiz mitgebracht hatte. Keines der Kinder kannte zuvor UNO oder Memorie und alle liebten «Halli Galli». Sie wollte nie, dass wir wieder gehen, damit sie noch fertig spielen konnten und fragten mich immer wieder nach noch mehr Spielen. Es hat sehr viel Spass gemacht zu sehen, dass man ihnen mit solchen, für uns alltäglichen Spielen, eine so grosse Freude bereiten kann.

Zudem habe ich auch ganz viele sehr nette neue Leute kennenglernt. Jeden Abend bin ich mit Irma in der Stadt spazieren gegangen und wir haben Brot für die Kinder in Atahualpa gekauft. Alle habe sich super um mich gekümmert, ich konnte die Kirche von Milagros besuchen, ich war mehrere Male mit der Familie von Guillermo in benachbarten Städten unterwegs, ich war mit den Einheimischen baden im Fluss und habe selbstgemachtes, sehr sehr leckeres, Pachamanca gegessen.

In diesem Monat, der viel zu schnell vorbei ging, habe ich sehr viel gelernt und erlebt. Nicht nur die spanische Sprache, sondern auch viel von der Kultur, von den Menschen und vom Leben in Peru.

 

Es hat mir unglaublich viel Spass gemacht zu helfen und somit etwas Kleines zu bewirken, mit den Leuten und vor allem auch mit den Kinder Zeit zu verbringen und deshalb kann ich dieses Erlebnis wirklich an jeden weiterempfehlen.

 

Ich vermisse Satipo jetzt schon und hoffe sie bald wieder besuchen zu können.

 

¡Muchísimas Gracias Sopita!